Definition: Was ist der Generationenvertrag
Ich habe bereits einen Artikel über den Generationenvertrag geschrieben. Deshalb werde ich hier nur kurz auf die Definition vom Generationenvertrag eingehen.
Wenn man den Generationenvertrag leicht erklärt, könnte das ungefähr so aussehen:
Die Generation, die momentan arbeitet, kommt für die Rente der Generation auf, die das Erwerbsleben hinter sich hat.
Nach der Definition vom Generationenvertrag bezahlen die (Enkel-)Kinder für die Rente der Großeltern.
Klingt gut, aber… – Der Generationenvertrag und die Probleme mit der Rente
Die Arbeitenden bezahlen also für die im Ruhestand. Klingt ja ganz gut, oder? Leider hat der Generationenvertrag aber seine Probleme.
Ich möchte die Probleme, die der Generationenvertrag mit sich bringt, veranschaulichen. Dafür werde ich ein einfaches Beispiel verwenden.
Modell des Generationenvertrags und der Rente
Stell dir eine Insel vor, auf der 100 Menschen leben. 20 Davon sind Kinder, 60 im Erwerbsleben und 20 in Rente.
Die Kinder, die weder arbeiten, noch eine Rente erhalten, kommen in der Definition vom Generationenvertrag nicht vor. Deshalb werden wir sie nicht berücksichtigen.
Es bleiben 60 „Arbeiter“, die für die Pension von 20 Rentnern aufkommen müssen. In unserem Beispiel verdient ein Arbeiter 2.500€.
Nehmen wir an, dass man auf unserer Insel 1.000€ bräuchte, um ein anständiges Leben zu führen. Damit das auch den Rentnern möglich ist, müssen die 60 arbeitenden Menschen insgesamt 20.000€ ihres Gehaltes für die Rente der aktuellen Rentner bezahlen. Jeder Arbeiter muss also 333,33€ pro Monat für die ältere Generation bereitstellen.
Unsere Insel entwickelt sich prächtig. Wie es sich gehört, steigt die Lebenserwartung. Es kommt auch zu einem Trend, der in modernen Gesellschaften häufig ist: Die Geburtenrate sinkt und es werden weniger Kinder geboren.
Reisen wir gemeinsam 100 Jahre in die Zukunft. Wegen der steigenden Lebenserwartung gibt es jetzt deutlich mehr Rentner. Gleichzeitig, sind aufgrund der geringeren Geburtenrate weniger Arbeiter übrig.
Nehmen wir also an, dass es jetzt nur noch 30 Arbeiter gibt, die 50 Rentner versorgen müssen.
Wenn weiterhin gilt, dass man 1.000€ für ein anständiges Leben braucht, müssen die Arbeiter jetzt schon 50.000€ für die Renten bezahlen. Das macht für den einzelnen Arbeiter 1.666€ pro Monat aus. Von den 2.500€ würden demnach nur noch 834€ übrig bleiben. Das würde bedeuten, dass die Arbeitenden nicht genug Geld für ein anständiges Leben hätten.
Natürlich war dieses Beispiel und auch die verwendeten Zahlen erfunden. Das dargestellte Problem existiert aber tatsächlich.
Was für Problem haben Generationenvertrag und Rente?
Gehen wir jetzt auf die zwei großen Probleme ein, die der Generationenvertrag hat.
1955 mussten in Deutschland 5 Arbeiter für die Rente eines Pensionisten aufkommen. 2010 waren es nur noch 3 und 2030, wird das Verhältnis von Erwerbstätigen zu Rentnern auf 2:1 sinken. Die Zahl der Erwerbstätigen sinkt also, während die der Pensionisten steigt.
Das liegt, wie auf der Insel daran, dass Menschen einerseits immer älter werden. Während ein 1960 geborenes Kind eine Lebenserwartung von 68,6 Jahren hatte, wird ein Kind das 2018 geboren wurde mittlerweile im Schnitt 81,7 Jahre alt. In Zukunft wird es dadurch eine steigende Zahl an Rentnern geben.
Gleichzeitig bekommen wir weniger Kinder. 1960 bekam eine Frau im Schnitt noch 2,7 Kinder. Heute sind es nur noch 1,5. Es kommen damit immer weniger Erwerbstätige nach.
Der Generationenvertrag hat also zwei große Probleme, die gravierend sind und für die es kaum Lösungen gibt.
– Mehr Rentner, die versorgt werden müssen
– Weniger Erwerbstätige, die die Renten finanzieren
Das hat eine gravierende Bedeutung für den Generationenvertrag und damit für die Rente. Dieser wird früher oder später nicht mehr finanzierbar sein. Es ist schlichtweg nicht möglich, dass immer weniger Menschen für die Rente einer immer größeren Gruppe aufkommen.
Unser Generationenvertrag, hat also ein Problem, für das wir eine Lösung brauchen.
Wie könnte ein Generationenvertrag aussehen, auf den wir uns verlassen können?
Die Lösung: Verlässlicher Generationenvertrag sichert die Rente
Um Lösungen für die Probleme vom Generationenvertrag zu finden, werden wir uns zuerst den Punkten Rentenantrittsalter und der Höhe der Rente widmen. Danach möchte ich auf die private Vorsorge eingehen, die meiner Meinung nach ein Teil einer Lösung für die Probleme, die der Generationenvertrag mit sich bringt, ist.
Lösung #1: Rentenantrittsalter
Eine Erhöhung des Rentenantrittsalters würde dazu führen, dass es einerseits mehr arbeitende Menschen gibt und gleichzeitig weniger Rentner.
Damit würde ein größerer Teil die Renten eines kleineren Teils finanzieren und man würde sich wieder der ursprünglichen Situation annähern, bei dem die große Mehrheit der arbeitenden Bevölkerung für die Renten von verhältnismäßig wenig Rentnern aufkommen musste.
Logisch ist das schon. Die Umsetzung dieser Lösung dürfte aber problematisch werden.
Einerseits werden, durch die Digitalisierung, in den nächsten Jahren und Jahrzehnten viele Arbeitsplätze wegfallen. Wenn wir das Rentenantrittsalter erhöhen, wird es noch schwieriger sein, Arbeitsplätze für diese Fülle an Arbeitnehmern zu finden.
Darüber hinaus ist es nicht möglich, jeden Job bis 70 oder darüber hinaus nachzugehen. Denke beispielsweise an einen Bauarbeiter. Glaubst du, dass er mit über 70 Jahren noch in der Lage ist diese anstrengende körperliche Tätigkeit zu verrichten? Wohl eher nicht.
Es ist nicht möglich, das Pensionsantrittsalter so weit zu heben, dass ausreichen würde, einen verlässlichen Generationenvertrag zu gewährleisten.
Schauen wir uns einen anderen Lösungsvorschlag, für den Generationenvertrag an.
Lösung #2: Höhe der Rente
Wenn wir hinnehmen, dass der Teil der Beitragszahler immer geringer wird, während der der Rentner steigt, gibt es nur eine Lösung für die Finanzierung des Generationenvertrags. Die Rente, die durch den Generationenvertrag umgelegt wird, muss sinken.
Es ist eine Tatsache, dass die heutige Rente oft nicht reicht, um Menschen vor der Altersarmut zu bewahren. Eine weitere Senkung würde dazu führen, dass noch mehr Menschen in die Altersarmut abrutschen.
Abgesehen davon, dass Armut generell katastrophal ist, dürfen wir nicht vergessen, dass wir Menschen in die Armut schicken würden, die ihr ganzes Leben hart gearbeitet haben. Der Generationenvertrag würde so vielleicht finanzierbar sein. Eine größere Undankbarkeit gegenüber den vorhergehenden Generationen könnte man aber kaum zeigen.
Jemand der sein ganzes Leben hart und ehrlich gearbeitet hat, hat es schlichtweg verdient seinen letzten Lebensabschnitt nicht in Armut leben zu müssen. Punkt.
Verlässlicher Generationenvertrag und private Vorsorge
Du siehst schon: Der Generationenvertrag hat einige Probleme und die Lösungen, um ihn verlässlicher zu gestalten, sind nicht wirklich zufriedenstellend.
Deshalb möchte ich auf eine Lösung eingehen, die eine sichere Rente ermöglicht, ohne ausschließlich vom Generationenvertrag abhängig zu sein.
Damit der Vertrag zwischen den Generationen auch weiterhin funktionieren kann, wird die private Vorsorge in Zukunft eine wichtigere Rolle einnehmen müssen. Natürlich kann man das gut oder schlecht finden. Das ändert aber nichts daran. Das Rentensystem, wird sich anders kaum finanzieren lassen.
Es gibt viele Möglichkeiten, um privat vorzusorgen. Du hast sicher schon von klassischen privaten Pensionsversicherungen gehört. Leider handelt es sich dabei oft um Produkte, die mit relativ hohen Kosten für die Anleger verbunden sind.
Mittlerweile kann man sich im Internet kostenlos über die private Vorsorge informieren. Das Ganze ist auch kein Hexenwerk. So ist man auch ohne teuren Produkten in der Lage, sich um seine Rente zu kümmern. Die „Do-it-yourself“ Lösung für die private Altersvorosgre.
Es gibt unzählige Videos, Podcasts und Blogs, die sich mit dem Thema beschäftigen. Dort werden hochwertige Inhalte produziert und veröffentlicht, die meist sogar völlig kostenlos sind.
Ein Beispiel dafür ist mein Leitfaden für passives Investieren. Dort erfährst du auf circa 30 Seiten alle, was du zum passiven Investieren mit ETFs wissen musst. So kannst du direkt damit anfangen ein Vermögen aufzubauen. Wie gesagt. Völlig kostenlos und unverbindlich.
Leitfaden für passives Investieren
Ich zeige dir, wie auch du langfristig und ohne großen Aufwand ein Vermögen aufbauen kannst!
Du wirst dich wichtigsten Infos über ETFs bekommen und so in der Lage sein, eigene Investment-Entscheidungen zu treffen.
Am Ende des Leitfadens, findest du eine Schritt für Schritt Anleitung, damit deinem Beginn als passiver Investor nichts mehr im Weg steht!
Rente ohne Generationenvertrag: Fazit
Der Generationenvertrag hat einige Probleme, die schwerwiegend sind und für die es kaum Lösungen gibt.
Vermutlich wird die Lösung der Probleme des Generationenvertrags wird vermutlich aus einem Kompromiss bestehen. Das Rentenantrittsalter wird etwas erhöht, während die Pensionen etwas gesenkt werden. Die private Vorsorge wird langfristig eine stärkere Rolle einnehmen. In Zukunft wird es also nicht mehr funktionieren, sich ausschließlich auf den Staat zu verlassen.
Das ist aber auch in Ordnung. Wir sind ja immerhin mündige Erwachsene, denen man ruhig ein bisschen Eigenverantwortung zutrauen kann.
Was denkst du über den Generationenvertrag und die Rente? Hast du Lösungen für die Probleme vom Generationenvertrag und der Rente? Sorgst du privat und eigenständig für das Alter vor? Ich freue mich auf dein Kommentar! 🙂
Liebe Grüße,
Philipp
Disclaimer: KEINE ANLAGEBERATUNG ODER EMPFEHLUNG: Die vom Autor dieses Artikels behandelten, ETFs, Fonds, und weitere Anlageformen, sind immer mit Risiken behaftet. Alle Texte sowie die Hinweise und Informationen stellen keine Anlageberatung oder Empfehlung dar. Sie wurden nach bestem Wissen und Gewissen aus öffentlich zugänglichen Quellen übernommen. Alle zur Verfügung gestellten Informationen (Gedanken, Prognosen, Kommentare, Hinweise, Ratschläge, etc.) dienen allein der Bildung und der privaten Unterhaltung.