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FOMO – Die Bedeutung der Fear of missing out für die Börse und Aktien

FOMO Fear of missing out Bedeutung
Wenn es um Entwicklungen an der Börse geht, hört man immer wieder von der Fear of missing out, kurz FOMO. Was ist die Bedeutung von FOMO? Wie wirkt sich der FOMO Effekt an der Börse, und beim Bitcoin aus? Werfen wir gemeinsam einen Blick darauf!

Die Bedeutung von FOMO – vom Handy zur Aktie

Die Bedeutung von FOMO ist „Fear of missing out“. Der Begriff beschreibt die Angst, etwas zu verpassen. Bekannt wurde der Begriff, durch den die sozialen Medien. Gerade junge Menschen verspüren die „Fear of missing out“, wenn sie nicht regelmäßig ihre Social Media Accounts checken. Glaub mir. Ich weiß wovon ich rede. 😉
Es handelt sich dabei um ein psychologisches Phänomen. Aber was hat der FOMO Effekt mit Geldanlage und einer Aktie zu tun?

Ganz einfach: Viele Vorgänge an der Börse lassen sich durch Psychologie erklären. Die Fear of missing out (FOMO) spielt, bei der Kursentwicklung von Aktien, eine wichtige Rolle. Sie ist ein häufiger Grund dafür, dass Menschen, die sich als rationale Investoren bezeichnen, in manchen Momenten unglaublich irrational verhalten und einer Aktie hinterherrennen.

Bitcoin und der FOMO Effekt

Bitcoin und der FOMO Effekt in der Vergangenheit

Nachdem wir die Bedeutung von FOMO kennen, möchte ich dir den FOMO Effekt in der Praxis zeigen. Der Aktien und der Bitcoin sind perfekte Modelle, um den FOMO Effekt zu verstehen. Beginnen wir mit dem Bitcoin:

In dieser Grafik, deren Daten von „Yahoo Finance“ stammen, siehst du die Entwicklung des Bitcoin Kurses von Ende 2017, bis Anfang 2018. Ich habe diesen Zeitraum gewählt, weil hier die Bedeutung von FOMO auf den Bitcoin Kurse gut sieht.

Zuerst steigt der Kurs. Immer mehr Bitcoin Anleger bekommen es mit FOMO zu tun und investieren. Irgendwann wird der Höhepunkt erreicht und einige Investoren verkaufen den Bitcoin, um ihre Gewinne zu „realisieren“. Durch die Verkäufe sinkt der Kurs wieder. Dieser Rückgang macht die restlichen Anleger nervös und, wenn er größer wird, auch panisch. Aus Angst (noch mehr) Geld zu verlieren, verkaufen auch sie. Der Kurs stürzt weiter ab. Irgendwann ist ein Tiefpunkt erreicht. Dann beginnen die ersten wieder mit dem Kaufen. Der Kurs steigt wieder und die Spirale geht wieder von vorne los. Ich glaube, dass hier deutlich wird, welche Bedeutung der FOMO Effekt, bei der Entwicklung des Bitcoin Kurses hat.

Schauen wir uns, nach dem kurzen Blick in die Vergangenheit, einen aktuellen Chart an.

Bitcoin und der FOMO Effekt in der Gegenwart

Das der Kurs des Bitcoin in den letzten Monaten explodiert ist, hast du sicher schon gehört. Ich weiß nicht, wie es dir geht. Ich werde in letzter Zeit immer wieder von Leuten in Gespräche über Bitcoins verwickelt. Meist von Menschen, die von Technologie sehr wenig verstehen. Manche von ihnen können gerade mal den Computer einschalten, möchten jetzt aber wissen, wie man in Bitcoins investiert. Sie möchten etwas kaufen, von dessen Technologie und Hintergrund sie überhaupt keine Ahnung haben. Warum ist das so?

Wegen der Angst etwas zu verpassen. Wegen der „Fear of missing out“. Immerhin liest man immer wieder von Menschen, die durch den Bitcoin ein Vermögen gemacht haben. Viele investieren jetzt in die Kryptowährung, weil sie Angst haben, dass er noch höher steigen könnte und sie diese Steigerung verpassen könnten.

Aufgrund dieses enormen, meiner Meinung nach nur begrenzt rationalen Kursanstiegs, bin ich der Ansicht, dass dem FOMO Effekt beim Bitcoin eine große Bedeutung zukommt. Jeder möchte dabei sein und von weiteren Anstiegen profitieren. Wie das ausgehen kann, zeigt das vorige Bild. Anleger, die zu spät eingestiegen sind, haben viel Geld verloren. Das wird auch dieses Mal nicht anders sein.

Fear of missing out (FOMO) an der Börse und bei Aktien

Nachdem ich, mit dem Bitcoin auf das Paradebeispiel eingegangen bin, möchte ich mich jetzt dem FOMO Effekt an der Börse widmen, wo es um den Handel von Aktien geht.

Emotionen spielen an der Börse eine wichtige Rolle. Aus diesem Grund kommt es immer wieder zu kurzfristigen Unter- und Übertreibungen. Wenn viele Anleger in Panik geraten, verkaufen sie ihre Aktien, was zu weiteren Kursrückgängen führt und weitere Anleger dazu bringt, ihre Aktien zu verkaufen. Die Folge ist eine Abwärtsspirale und, im schlimmsten Fall, ein Crash. Wenn du einen Blick auf die Entwicklungen des Aktienmarktes Anfang 2020 machst, kannst du sehen, wie schnell die Kurse nach unten gepurzelt sind und wie flott es danach wieder nach oben ging. Viele Anleger haben schlichtweg Panik bekommen und versucht ihre Aktien loszuwerden, um die Verluste zu begrenzen.

Die Fear of missing out, trifft man vor allem in steigenden Märkten an. Immer wieder hört man Menschen sagen: „Hätte ich doch vor einem Jahr in die Aktie X investiert. Ich war mir sowieso sicher, dass sie steigt.“ Um die weiteren Kurssteigerungen nicht zu „verpassen“, investieren diese Anleger oft in Unternehmen, deren Kurse schon verhältnismäßig hoch sind. Die Preise übersteigen in diesen Fall den fairen Wert der Unternehmen oft um ein Vielfaches. Irgendwann kommt dann aber eine Korrektur, die mit Kursrückgängen einhergeht.

Diese Korrektur, trifft manche Anleger dann sehr hart. Am stärksten erwischt es die, die erst später eingestiegen sind, als die Kurse schon sehr hoch waren. Manche trifft es so hart, dass sie danach eine Zeit lang überhaupt nichts mehr von Aktien, oder der Börse hören möchten. Solange, bis die Kurse irgendwann wieder steigen. Dann kommt wieder die Bedeutung von FOMO zu tragen und die Anleger investieren wieder in Aktien. Dabei kam es schon öfter vor, dass FOMO dazu führte, dass die Aktie eines Unternehmens wahrlich explodierte.

Herdenverhalten – Was FOMO für Aktien bedeutet

Entwicklungen an der Börse lassen sich durch das Herdenverhalten erklären. Wenn eine Aktie steigt, werden weitere Anleger auf diese aufmerksam und investieren ebenfalls. Über diesen Kreislauf, habe ich gerade geschrieben. Aber was ist die Grundlage für dieses Verhalten?

Eine der größten Ängste, die wir Menschen haben ist es die falsche Entscheidung zu treffen. Das macht sich schon bei der Suche nach einem Film bemerkbar. Wir kennen es doch alle. Die Vielfalt auf Netflix ist so groß und unsere Entscheidungswilligkeit so klein.

Wenn uns schon diese kleinen Entscheidungen so schwer fallen, ist es logisch, dass uns die wichtigen Entscheidungen unmöglich erscheinen. Die Angst davor, die falsche Entscheidung zu treffen lähmt uns.

Deswegen orientieren wir uns, bei unseren Entscheidungen, gerne an anderen. So haben wir zumindest das Gefühl, dass wir nicht alleine dastehen. Wenn eine Entscheidung schlecht war, kann man sich zumindest damit trösten, dass es den anderen gleich schlecht geht. Im Idealfall, kann man sich sogar einreden, dass die anderen Schuld sind. Immerhin hat man sich ja nur dazu entschieden, weil die anderen es auch machen. Das ist eine Eigenschaft der meisten Menschen. Die Gründe, für den eigenen Misserfolg, werden bei den anderen, aber nie bei uns selbst gesucht.

FOMO beim Investieren in eine Aktie verhindern

FOMO Fear of missing out

Du weißt jetzt schon einiges über den FOMO Effekt und seine Bedeutung für Kursentwicklungen. Dir dürfte auch klar sein, dass die Angst etwas zu verpassen kein guter Berater bei finanziellen Entscheidungen ist. Aus diesem Grund möchte ich darauf eingehen, wie du verhinderst, dass deine Rendite unter FOMO leidet.

Investmentpornographie vermeiden

Die Fear of missing out zu beflügeln, ist ein gutes Geschäftsmodell.

Schau dir mal Zeitschriften an, die sich mit Geldanlage beschäftigen. Sie spielen regelrecht mit der FOMO: „Diese Aktien werden sich verzehnfachen““, „Kaufen Sie jetzt, diese Aktie!“, „Bei dem Unternehmen müssen sie dabei sein!“. Natürlich findet man diese Überschriften längst nicht nur mehr auf Zeitungen. Auch unzählige YouTube Kanäle versuchen damit ihre Zuschauerzahlen nach oben zu treiben.

Diese Überschriften sprechen die Gier in uns Menschen an und lösen FOMO in uns aus. Immerhin könnte man etwas verpassen, wenn man die Zeitschrift nicht kauft, oder das Video nicht ansieht. FOMO kann uns dazu verleiten, eine Aktie zu kaufen, in die wir ansonsten nicht investieren würden.
Du musst dir aber über eines klar werden. Wenn der Journalist, oder der YouTuber wirklich so sicher wäre, dass eine Aktie sich verzehnfacht, müsste er nicht Woche für Woche neue Artikel darüber schreiben, oder ein neues Video drehen. Er könnte einfach in die Aktie investieren und würde reich werden.

Du musst wissen, dass es nahezu unmöglich ist langfristig den Markt zu schlagen. Es gibt viele Quellen, in denen du das nachlesen kannst. Die gute Nachricht ist, dass du das auch gar nicht musst. Denn die durchschnittliche Rendite, die du mit einer breit gestreuten Investition erzielen kannst ist ausreichend für den langfristigen Vermögensaufbau.

Also Finger weg von der Investmentpornographie! Anders als die klassische Pornographie, kann diese dich nämlich sehr wohl blind machen. Blind für finanzielle Entscheidungen, die rational begründet sind.

Passive Anleger haben einen Vorteil bei der Fear of missing out

Am einfachsten fällt es passiven Investoren, die Fear of missing out zu umgehen. Diese Anleger investieren langfristig und machen sich keine großen Gedanken über Hypes, oder über die aktuelle Bewertung von Unternehmen.

Das Geld wird in in breit diversifizierende Indizes und damit in unzählige Unternehmen gleichzeitig angelegt. Am einfachsten funktioniert das über Sparpläne. Mit diesen, muss man sich auch keine Gedanken über den „richtigen“ Einstiegszeitpunkt machen. Man investiert automatisiert in regelmäßigen Abständen. Wenn man sich stur an diese Strategie hält und nicht davon abweicht, hat FOMO keine Chance die Rendite zu schwächen, da man nicht einzelnen Aktien hinterherrennen muss.

Wenn du dich für diese Anlagestrategie interessierst, kannst du dir meinen kostenlosen Leitfaden für passives Investieren anschauen.

Wer in einzelne Aktien investiert, muss sich vor dem FOMO Effekt schützen

Für aktive Anleger ist das Ganze schwieriger. Sie sind immer auf der Suche nach neuen Unternehmen, die Potential haben. Durch Hypes wird diesen Anlegern oft die rosarote Brille aufgesetzt. Sie nehmen oft nur noch die positiven Aspekte eines Unternehmens wahr und vernachlässigen die Risiken.

Um das zu verhindern, sollte man sich als aktiver Investor gewisse Kriterien zurechtlegen, die ein Unternehmen mindestens erfüllen muss, damit man investiert. Welche Kriterien das sind muss jeder für sich selbst festlegen. Ein guter Anfang sind aber Kennzahlen wie das KGV, die Umsatz- und Gewinnstabilität, die Gewinnmarge und die Verschuldung. Diese Aufzählung hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Diese festgelegten Kriterien sollen dich davor bewahren, gierig zu werden und viel Geld in ein Unternehmen zu investieren, nur weil du Angst hast mögliche Gewinne zu verpassen. So verhinderst du, dass dich die FOMO packt und du in eine Aktie investierst, die dein Geld nicht wert ist.

Gleichzeitig muss man sich als aktiver Anleger darüber im Klaren sein, dass man nicht immer die besten Aktien im Depot haben kann. Es wird immer Aktien geben, die besser laufen als die, die man gerade besitzt.

“The dumbest reason in the world to buy a stock is because it’s going up.“

Warren Buffet

Auch wenn die meisten Anleger stark von der vergangenen Kursentwicklung beeinflusst werden, ist diese für die Zukunft komplett wertlos. Die Rendite, die man auf einem Chart sieht, wurde in der Vergangenheit erreicht und hat keine Aussagekraft für die weitere Entwicklung. Das schöne an der Börse ist aber, dass es immer wieder Chancen für eine gute Rendite gibt. Dafür muss man als Anleger nicht irgendwelchen Hypes hinterherlaufen.

Deshalb sollte sich ein aktiver Anleger durch Kursanstiege nicht aus der Ruhe bringen lassen, sondern rational über seine Investments nachdenken, ohne gierig zu werden. Genau diese Gier führt nämlich dazu, dass Entscheidungen getroffen werden, die irrational sind.

Fear of missing out (FOMO) bei einer Aktie – Fazit

Damit bin ich auch schon am Ende. Lass mich nochmal die wichtigsten Punkte zusammenfassen.

FOMO steht für „Fear of missing out“ und findet sich bei vielen Anlegern, die in den Bitcoin oder eine Aktie investieren möchten. Der FOMO Effekt hat eine große Bedeutung, wenn es um rasche Kursanstiege geht. FOMO führt bei vielen Anlegern zu irrationalen Entscheidungen, die sich schädigend auf die Rendite auswirkt.

Gerade aktive Investoren sollten sich vor diesem Gefühl hüten und sich fixe Kriterien zurechtlegen, die ein Unternehmen erfüllen muss, damit darin investiert wird. Auch ist es ein guter Tipp, sogenannte „Investmentpornographie“ zu vermeiden.

Was denkst du über den FOMO Effekt? Hat er dich auch schon einmal gepackt und wenn ja, in welchem Moment? – Ich freu mich auf deine Antwort dazu in den Kommentaren!

Liebe Grüße,
Philipp

Disclaimer: KEINE ANLAGEBERATUNG ODER EMPFEHLUNG: Die vom Autor dieses Artikels behandelten, ETFs, Fonds, und weitere Anlageformen, sind immer mit Risiken behaftet. Alle Texte sowie die Hinweise und Informationen stellen keine Anlageberatung oder Empfehlung dar. Sie wurden nach bestem Wissen und Gewissen aus öffentlich zugänglichen Quellen übernommen. Alle zur Verfügung gestellten Informationen (Gedanken, Prognosen, Kommentare, Hinweise, Ratschläge, etc.) dienen allein der Bildung und der privaten Unterhaltung.

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