PHInanzielle Freiheit

Bevor man investiert!

Wenn du meinen Blog bis hierhin verfolgt hast, verfügst du nun über das grundlegende Know-How um Deine "Karriere" als passive Investor zu beginnen. Bevor es losgeht, möchte ich dir aber noch ein paar Gedanken und Tipps mit auf den Weg geben.

Allgemeines

Womit fühlst du dich wohl?
Bevor du mit dem Investieren beginnst, solltest du dir nochmal Gedanken über deine Philosophie machen. Siehst du dich als passiven oder eher als aktiven Investor?
Es ist wichtig, dass du dich mit deiner Strategie wohlfühlst. Wenn du das nicht tust, wirst du sie nicht lange durchhalten.

Diversifikation
Bei der Auswahl deines ETFs, solltest du unbedingt darauf achten, dich für einen Index zu entscheiden, der breit diversifiziert ist. Im Idealfall über mehrere Länder und Währungen hinweg.
Warum eine breite Diversifikation so wichtig ist, steht in meinem Artikel über das aktive Investieren.

Indizes die meiner Meinung nach gut diversifiziert sind, wären zum Beispiel: MSCI World, MSCI All-Country World, FTSE ALL WORLD. Natürlich gibt es darüber hinaus noch andere.

Renditeerwartungen
Es ist ganz wichtig niemals gierig zu werden und sich keine falschen Hoffnungen zu machen.
Egal was manche Finanzmedien oder Finanzberater behaupten: eine jährliche Rendite von mehr als 10% über die nächsten Jahrzehnte, wird niemand erreichen.
Es ist wichtig sich das vor Augen zu führen. Die ganzen Versprechen vom schnellen Reichtum sind nichts außer heiße Luft und führen meistens eher zur schnellen Armut.

Sparen und Sparpläne
Die meisten werden kein Unsummen an Geld erben. Deshalb können sie auch nicht enorme Beträge auf einen Schlag investieren.
Aus diesem Grund ist es wichtig schon möglichst früh mit kontinuierlichem Sparen zu beginnen und das Geld nach und nach mittels Sparplan zu investieren.
Über meine Gedanken zum Thema „Sparen“ habe ich hier geschrieben.

Falls du dir beim Sparen schwer tust, könnte vielleicht die „Pay-yourself-first!“-Strategie etwas für dich sein.

Schwankungen
Ich möchte dir nichts vorgaukeln. Natürlich schwanken Aktien. Selbstverständlich geht es auch mal nach unten.
Versuche die Rendite als eine Art Schmerzensgeld, für das Aushalten von diesen Kursschwankungen, zu sehen und lass dich von dem täglichen auf und ab nicht wahnsinnig machen.

„Hin und Her macht Tasche leer!“
Als passiver Investor, versucht man so wenig wie möglich (am besten gar nicht) zu verkaufen. Es ist sinnlos Aktien zu verkaufen und darauf zu hoffen, später wieder zu besseren Kursen einzusteigen.
Warum das nicht funktioniert und im Endeffekt nur unnötige Kosten verursacht, steht in meinem Artikel über das aktive Investieren.

Lese und spreche über das Thema!

Mein Blog ist eine gute Grundlage, um sich dem Thema Geldanlage anzunähern. Wenn du bis hierhin alle Artikel gelesen hast, weißt du über das passive Investieren schon mehr, als der Großteil der deutschsprachigen Bevölkerung.

Trotzdem: dieser Blog kann und soll entsprechende Bücher, über das Thema Geldanlage nicht ersetzen, sondern ergänzen.
Es ist nie ein Fehler, sich Bücher über dieses Thema anzuschaffen und diese auch zu lesen. Meine beiden Lieblingsbücher, zur passiven Geldanlage, sind Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs“* von Gerd Kommer und „The Little Book of Common Sense Investing“* von John Bogle (Englisch).
Das Buch von Kommer ist sehr detailreich und an der einen oder anderen Stelle durchaus trocken. Dennoch würde ich es jedem vor seinem ersten Investment ans Herz legen (ich hab es bereits 2 Mal gelesen).
Zum Buch von Bogle gibt es auch eine deutsche Übersetzung*, ich hab allerdings die englische Version gelesen und war begeistert. Dieses Buch ist ein absolutes MUSS für jeden passiven Investor.

Im Idealfall hast du in deinem Bekanntenkreis Menschen, die sich auch für das Thema interessieren. Rede mit ihnen. Vielleicht betrachten sie das ganze Thema von einem ganz anderen Standpunkt und können somit deinen Horizont erweitern.

Versuche möglichst viele Meinungen und Fakten zu diesem Thema zu sammeln und finde mit ihnen deine eigene Strategie.

Eigenverantwortung

Bei der Geldanlage, verlassen sich zu viele Menschen auf andere. Sie laufen blind den Empfehlungen von Bankberatern nach, oder kaufen Aktien weil auf Facebook jemand behauptet, dass diese ganz sicher deutlich steigen werden.

Wenn man Glück hat und es klappt? – Dann ist man ein Experte und hat sich genau für die richtigen Aktien/ETFs, etc. entschieden.
Jeder der einen von der Idee abhalten wollte, hatte unrecht und war von vornherein nur neidisch auf den Erfolg.

Und wenn nicht? – Ganz klar. Man hat sich selbst keine Gedanken gemacht, also kann man ja gar keinen Fehler gemacht haben. Schuld ist der Bankberater, schuld ist die Facebook Gruppe, schuld sind alle die einen nicht abgehalten oder gewarnt haben. Der Einzige der nicht schuld ist: Man selbst.

In dem Moment an dem man anderen, uneingeschränkt, mit ihren Einschätzungen vertraut und aufhört, ihre Aussagen selbst zu hinterfragen, entscheidet man sich dafür das Ruder aus der Hand zu geben.
Man entscheidet sich dafür keine Zeit mit dem Thema Finanzen zu „verschwenden“ und jemandem zu vertrauen, den man oft nicht oder nur kaum kennt.
Man trifft also auch hier eine Entscheidung. Für diese und den daraus resultierenden Folgen, ist man selbst verantwortlich.

Deshalb halte ich Eigenverantwortung bei dem Thema Finanzen für so wichtig. Wenn man seine eigenen Entscheidungen trifft, kann man seine eigenen Fehler machen und aus diesen lernen.
Natürlich kann man viele dieser Fehler schon von vornherein verhindern, wenn man sich mit dem Thema Geldanlage auseinandersetzt.

Um genau das geht es bei diesem Blog. Ich möchte Dir die Grundlagen vermitteln anhand derer Du in der Lage sein sollst, deine eigenen Entscheidungen zu treffen. Was ich nicht möchte, ist dir zu sagen, dass du diesen oder jenen speziellen ETF oder eine spezielle Aktie kaufen sollst.

Zu diesem Thema gefällt mir das Zitat von Heinrich Wolfgang Seidel sehr gut: „Man soll niemandem seine Verantwortung abnehmen, aber man sollte jedem helfen, seine Verantwortung zu tragen.“

Vergiss nicht, dass Du ein passiver Investor bist!

Ich weiß wie es ist, wenn man gerade das erste Mal in seinem Leben Geld investiert hat.
Gerade die erste Woche danach, habe ich stündlich den aktuellen Kurs, von meinem ETF, gecheckt.
Ich war ganz begeistert, es war immer grün und die Kurse sind gestiegen. Nach ein paar Tagen, ist der Kurs dann aber auch wieder leicht gefallen. Danach ging es wieder bergauf.

Als ich beruflich wieder stressiger wurde, hatte ich nicht mehr die Zeit, die Kurse so oft zu checken. Deshalb habe ich es gelassen und mache das nur noch sehr selten (circa alle 3-6 Monate).

Meine Gedanken dazu:
Ich habe mich für den passiven Investmentgrundsatz als Grundlage für meinen Vermögensaufbau entschieden, weil ich mit möglichst wenig Arbeit eine durchaus akzeptable Rendite erzielen will. Wenn ich aber den ganzen Tag die aktuellen Kurse checke, ist das Ganze, zumindest vom Zeitaufwand her, kein passives Investieren mehr.
Zusätzlich habe ich mir vor Augen geführt, dass mein Anlagehorizont circa 45 Jahre beträgt. Es geht an der Börse so schnell nach unten und wieder nach oben, dass es im Jahr 2065 komplett unerheblich ist, wie die Kurse 2019 waren.

Der Crash!

KaBoom! Jetzt hat es aber geknallt.
Es hat immer wieder Börsencrashs gegeben und wird vermutlich auch in Zukunft welche geben.
Die meisten Anleger, haben während eines Crashs große Angst und verkaufen ihre Aktien, wenn die Kurse zu weit gefallen sind. Genau das ist der Fehler.
Man darf nie vergessen, dass es nach einem Crash immer wieder bergauf ging. Ich sehe keinen Grund, warum es beim nächsten Crash anders sein sollte. Deshalb ist hier die „Buy and Hold“-Strategie hier wesentlich sinnvoller, als panisch seine Aktien/ETFs zu verkaufen!

Für mich ist ein Crash eher eine Chance als etwas wovor ich mich fürchte. Man darf nicht vergessen: bei einem Crash sinken die Aktienkurse von vielen Unternehmen. Das heißt, man hat hier die Möglichkeit, zusätzliche Anteile zu einem billigeren Preis zu erwerben.

Viele Anleger fürchten sich aber davor in Krisen zu kaufen und warten bis die Krise vorbei ist. Was sie nicht bedenken ist, dass sie mit dieser Strategie Aktien kaufen wenn diese teurer sind als zum Zeitpunkt der Krise.
Zur Veranschaulichung: Würdest du ein und die gleiche Hose lieber im Ausverkauf bei -20% kaufen, oder lieber zu einem höheren Preis?
Auf diese Frage wird jeder gleich antworten: Natürlich wenn die Hose billiger ist.
Vielleicht sollte man bei Aktien auch so vorgehen.


Durch meinen Sparplan, muss ich im Crash keine Entscheidungen treffen. Ich investiere monatlich, immer den gleichen Betrag, unabhängig davon ob in der Zeitung etwas von einem Crash steht, oder ob behauptet wird, dass die Aktien Rekordkurse erreichen werden.
Genau das ist das was einen passiver Investor ausmacht.

Lass dich nicht von einer Krise, die ein halbes Jahr dauert, von deiner Strategie abbringen, die für die nächsten 45 Jahre ausgelegt ist. (wenn du detaillierte Empfehlungen über das Vorgehen beim Crash möchtest, kannst du dir meinen Blogartikel darüber durchlesen)


Das wars auch schon wieder mit dem Blogartikel. Du verfügst nun alles was du brauchst, um als passiver Investor durchzustarten.
Viel Glück und vor allem Spaß dabei!

*Affiliate-Link: Durch das Klicken auf den Link, entstehen für dich weder Kosten noch sonstige Nachteile. Falls du dich für den Kauf des Produkts entscheidest, zahlst du exakt den gleichen Betrag wie sonst auch. Wenn du über diesen Link ein Produkt kaufst, unterstützt du damit meine Arbeit und ich erhalte eine kleine Provision. Danke dafür schon im Voraus. Ich weiß das wirklich sehr zu schätzen.
Selbstverständlich empfehle ich nur Produkte, die ich selbst gelesen/getestet habe und die ich wirklich für bereichernd halte!

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