PHInanzielle Freiheit

300€ – der ewige Kredit

In diesem Beitrag erfährst du, warum eine Ausgabe von 300€ vergleichbar mit einem ewigen Kredit ist und wie du dieses Wissen für deinen Vermögensaufbau nutzen kannst.

„300€ – der ewige Kredit“. Komische Überschrift, oder? Was haben 300€ mit einem ewigen Kredit zu tun? Lass es mich erklären.

Stell dir vor du möchtest einen neuen Fernseher kaufen, der 300€ kostet. Im Geschäft bietet dir der Verkäufer zwei Möglichkeiten zur Bezahlung an.
Entweder bezahlst du die 300€ sofort, oder du bezahlst von jetzt an einen Euro pro Monat. Dafür aber bis an dein Lebensende.

Spannende Möglichkeit zur Finanzierung, oder? Würdest du darauf eingehen?
Einerseits ist ein Euro pro Monat ja nicht viel. Umgekehrt dauert es aber auch noch einige Zeit, bis zu deinem Lebensende.

Vermutlich würdest du dich, genauso wie ich, gegen den Kredit entscheiden. Die meisten Menschen, die ich kenne, würden die Sofortzahlung bevorzugen. In Wirklichkeit liegen die beiden Möglichkeiten, aber gar nicht so weit auseinander.

Die 4% Regel

Wer finanziell frei werden möchte, muss den Geldbetrag errechnen, der dafür benötigt wird. Die „4% Regel“ ist dabei eine große Hilfe.

Nach der „4%-Regel“, kann man aus einem gut diversifiziertem Portfolio jährlich 4% entnehmen, ohne das eigene Vermögen zu verbrauchen. Genauer gehe ich in meinem Artikel über die finanzielle Freiheit darauf ein.

Ein kleines Beispiel zur Veranschaulichung: Wenn jemand Jahr für Jahr 25.000€ aus seinem Portfolio abziehen möchte, braucht er demnach ein Vermögen von 625.000€. 4% von diesem Vermögen sind nämlich exakt 25.000€.

Was hat das mit dem Beispiel für den Fernseher für 300€ zu tun?

300€ oder ein Euro pro Monat

Rate mal was 4% von 300€ sind!

Genau! 12€. Wenn man ein Vermögen von 300€ hat und dieses investiert, kann man davon jährlich 12€ abziehen, ohne es zu verbrauchen. 12€ pro Jahr, oder einen Euro pro Monat.

Wenn du dich also dazu entscheiden würdest, die 300€ zu investieren, anstatt sie für einen Fernseher auszugeben, würde es bedeuten, dass du damit für den Rest deines Lebens einen Euro pro Monat bekommst. Umgekehrt bedeutet der Kauf, dass du auf diesen Euro monatlichen Einkommens verzichtest, also einen Kredit mit ewiger Laufzeit aufnimmst.

Versteh mich nicht falsch. Ich sage nicht, dass du keinen Fernseher kaufen sollst. Ich habe selbst einen.
Aber rechne dir Mal aus, wie viel Geld von Menschen für Luxusprodukte ausgegeben wird, die sie in dieser Form überhaupt nicht brauchen und die in keinster Weise zum Wohlbefinden der Besitzer beitragen.

Von Handys…

Ein neues Smartphone kostet heute schnell 1.200€. Es gibt aber auch ältere Modelle, die „nur“ 900€ kosten. Wer das Modell aus dem Vorjahr kauft und nicht das neueste, spart 300€ und würde damit 1€ pro Monat an passiven Einkommen generieren können.
Wenn du keinen Wert auf neue Produkte legst und lieber ein gebrauchtes, oder generalüberholtes Smartphone kaufst kannst du noch mehr sparen. Wenn du so eine Reduktion des Neupreises um 600€ erreichst und das Geld gut investierst, würdest du damit ein passives Einkommen von 2€ pro Monat erzielen können.

Denke mal über die durchschnittliche Nutzungsdauer eines Smartphones nach. Nehmen wir 4 Jahre an. Die Lebenserwartung von Kindern, die heute geboren werden, liegt bei circa 80 Jahren. Wenn man mit 10 Jahren beginnt Smartphones zu verwenden, ist man also ungefähr 70 Jahre lang Besitzer eines solchen Geräts. Bei einer Nutzungsdauer von 4 Jahren pro Smartphone, braucht man im Laufe des Lebens also 17,5 Smartphones.
Falls es beim Kauf von jedem Smartphone das Modell aus dem Vorjahr wählen und die Differenz investieren würde, könnte es alleine dadurch ein passives Einkommen von 17,50€ pro Monat erzielen.

Natürlich sind 17,50€ nicht die Welt. Aber hier geht es ja nur um Smartphones. Wir kaufen auch Kleidung, elektronische Gadgets und hunderte andere Dinge, die wir so gut wie nie brauchen.

…und Autos

Überzeugt dich noch nicht? Dann schauen wir uns das Ganze mit einem Auto an. Stell dir einen Neuwagen vor der 60.000€ kostet. Du könntest diesen kaufen oder einen Gebrauchtwagen für 10.000€, der gut erhalten ist. Der Unterschied beträgt 50.000€. 4% davon sind 2.000€, die du pro Jahr als zusätzliches Einkommen erzielen würdest. Das sind circa 167€ pro Monat. Bei jedem Autokauf entscheidet man sich also dafür, ob man sich das teurere Auto kauft, oder für den Rest seines Lebens 167€ pro Monat an passivem Einkommen erzielt.

Ein Mensch kauft in seinem Leben durchschnittlich 10,8 Autos. Wenn man sein Leben lang Neuwagen fahren möchte, bezahlt man insgesamt circa 550.000€. Wer sich dagegen mit den Gebrauchtwagen zufriedengibt, braucht lediglich 110.000€. Die Differenz beträgt 440.000€. 17.600€ im Jahr, oder 1467€ im Monat. Bis an dein Lebensende.

Natürlich ist dieser Vergleich etwas überspitzt. Niemand fährt von Anfang an nur Neuwagen und es gibt auch neue Autos, die weniger als 60.000€ kosten. Es ist einfach ein sehr plakativer Vergleich, der verdeutlichen soll, dass es sinnvoll sein kann, wenn man nicht immer den neuesten und teuersten Luxus kauft.

Wie der ewige Kredit für dich arbeitet

Im Lauf des Lebens, wirst du wohl einige Möglichkeiten finden, um 300€ zu sparen. In vielen Bereichen wirst du dich dafür nichteinmal besonders anstrengen müssen.

Jedes Mal wenn du 300€ investierst, anstatt sie auszugeben, bekommst du in Zukunft einen Euro pro Monat an passivem Einkommen.
Der Betrag der sich so über das Leben und die Konsumgegenstände anhäufen lässt, ist meiner Meinung nach eine große Motivation, vor dem Kauf darüber nachzudenken, ob dich der Gegenstand wirklich glücklich macht, oder ob sich dein Leben durch den Kauf nicht zum positiven verändert.

Seitdem ich dieses Gedankenspiel kenne, fällt mir auf, dass ich wesentlich weniger Geld für Konsumgüter ausgebe. Ganz automatisch und vor allem ohne das Gefühl zu haben, mich in irgendeiner Weise einzuschränken.

Und nein. Ich sehe nicht bei jeder Ausgabe, wie 1€ monatliches Einkommen flöten geht. Ich gebe Geld für Urlaube aus, kaufe hochwertige Lebensmittel und gehe gerne Essen. Diese und viele andere Dinge bereichern mein Leben und machen mich glücklich. Natürlich kaufe auch ich immer wieder mal Dinge, die ich nicht brauche und die mich nicht glücklicher machen. Ganz aus dem Konsumverhalten kommt man doch nicht raus. Ich drehe also nicht jeden Cent 10 Mal um und zerbreche mir den Kopf, ob ich mir im Sommer ein Eis kaufen soll. Sparsamkeit hat nichts mit Geiz zu tun.

Fazit – Der ewige Kredit

Mittlerweile dürfte dir der Beitragstitel „300€ – der ewige Kredit“ klar sein. Jedes Mal, wenn du 300€ ausgibst, könntest du auch monatlich einen Euro passives Einkommen erreichen. Bis an dein Lebensende.

Denke vielleicht hin und wieder über diese Regel nach. Vor allem dann, wenn es darum geht, teure Dinge zu kaufen. Die ganzen monatlichen Euros können schon einen ziemlichen Geldbetrag ausmachen.

Was denkst du über 300€ und den ewigen Kredit bzw. den ewigen Euro an passivem Einkommen?
Ich freu mich auf dein Kommentar!

Liebe Grüße,
Philipp

Disclaimer: KEINE ANLAGEBERATUNG ODER EMPFEHLUNG: Die vom Autor dieses Artikels behandelten, ETFs, Fonds, und weitere Anlageformen, sind immer mit Risiken behaftet. Alle Texte sowie die Hinweise und Informationen stellen keine Anlageberatung oder Empfehlung dar. Sie wurden nach bestem Wissen und Gewissen aus öffentlich zugänglichen Quellen übernommen. Alle zur Verfügung gestellten Informationen (Gedanken, Prognosen, Kommentare, Hinweise, Ratschläge, etc.) dienen allein der Bildung und der privaten Unterhaltung.

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2 Antworten

    1. Hallo Marc,

      tatsächlich habe ich vor Jahren ein englisches YouTube Video darüber gesehen. Das war auch einer der Gründe dafür, mich mit dem Thema Geldanlage zu beschäftigen. Leider habe ich das Video nicht mehr gefunden, um darauf zu verlinken.

      Könntest du mir den Link schicken, damit ich ihn in meinen Artikel einbauen kann? 🙂

      Liebe Grüße,
      Philipp

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